Wildbienenhaus

Mehr als fünf Jahre ist es her, dass der Golfclub Isarwinkel im Rahmen des Umweltprogramms „Golf und Natur“ als erster Neun-Loch-Club Deutschlands mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Seither hat der Club dieses Edelmetall schon zweimal erfolgreich verteidigt. Ins Leben gerufen wurde dieses Programm vom Deutschen Golfverband in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz und dem Greenkeeper-Verband Deutschland.  Der Einsatz für Fauna und Flora hat bei den Isarwinklern nach wie vor einen hohen Stellenwert. Das wurde gerade jetzt wieder deutlich, als die Jugendlichen des Clubs im Rahmen ihrer Jahresabschlussfeier unter Anleitung von Head-Greenkeeper Manfred Beer ein Wildbienenhaus bauten.  Bei herrlichem Herbstwetter schraubten, hämmerten und bohrten die Kinder und Jugendlichen von fünf bis 16 Jahren fleißig  mit viel Spaß. Spielbahn  sechs soll Heimat für Wildbienen aus der Umgebung werden. Wie Sport- und Jugendwart Christian Kulhanek erläuterte, will der GC Isarwinkel dem Nachwuchs neben dem Golfspielen auch die dazugehörige Natur näherbringen. Die Goldmedaille soll schließlich auch in Zukunft verteidigt werden.

Naturparadies mit Gold ausgezeichnet

Der Golfclub Isarwinkel bleibt seiner Pionierrolle bei „Golf und Natur“ treu: 2011 hatten die Isarwinkler bei diesem vom Deutschen Golfverband, dem Bundesamt für Naturschutz und dem Greenkeeper-Verband aus der Taufe gehobenen Programm als erster deutscher Neun-Loch-Club Gold geholt. Nun hat der Club dieses begehrte Zertifikat zum dritten Mal verteidigt.
Von etwa 700 Golfanlagen in Deutschland beteiligen sich rund 180 an „Golf und Natur“. Wenn’s nach Dr. Gunther Hardt, dem Beauftragten des Deutschen Golfverbandes ginge, dürften es gerne mehr sein. „Viele Clubs meinen, sie dürften nur mitmachen, wenn sie perfekt sind“, sagt Hardt, „das ist eine Fehleinschätzung. Tatsächlich geht es darum, besser zu werden.“ Das gelingt dem GC Isarwinkel alle Jahre wieder. Nicht zuletzt dank „Golf und Natur“ stehen auf dem Platz im Tölzer Süden inzwischen annähernd 100 Obstbäume, etliche dutzend Nistkästen für Vögel und Fledermäuse, fühlen sich Roter Milan, Feldhasen, Rehe, Füchse, Dachse oder Ringelnattern hier wohl, gedeihen Pflanzen, die man anderswo nicht leicht findet. Allerdings geht es bei diesem Programm nicht nur um Fauna und Flora. Vielmehr geht es auch um Arbeitssicherheit, schonenden Umgang mit Wasser, Senkung der Energiekosten oder auch nachhaltiges Wirtschaften.
In diesem Zusammenhang stehen auch weitere Maßnahmen, die demnächst realisiert werden: So erhält das Clubhaus als Ersatz für die in die Jahre gekommene und reparaturanfällige Heizung eine Solaranlage auf dem Dach. „Wir erwarten eine Einsparung von jährlich etwa 3000 Euro – alleine bei den Energiekosten“ sagt GCI-Präsident Stefan Hartmann. Demnächst wird auf dem Golfplatz ein Bienenvolk angesiedelt – unter professioneller Betreuung durch einen Imker. Und den Golfern könnte demnächst ein Insektenhotel ins Auge fallen – nebst Infotafel.
Gunther Hardt war nach seiner mehrstündigen Inspektion einmal mehr sehr angetan von den Isarwinklern: „Die nachhaltige Pflege wird durch den Head-Greenkeeper und sein Team gewahrt und gefördert, ohne dass der Golfsport in irgendeiner Weise darunter leidet.“ Greenkeeper Manfred Beer lässt die Inspektion sehr gerne über sich ergehen: „Die Rechtssicherheit, zum Beispiel in der Werkstatt, ist das wichtigste. Aber natürlich geht es auch um die Harmonie von Golfsport und Naturerlebnis. Das ist es doch, was sich die Golfspieler wünschen.“ Stefan Hartmann freut sich über die Anregungen von sachkundiger und neutraler Seite, um das Niveau des Clubs weiter zu heben.“ Nachbesserungsbedarf sieht Gunther Hardt jedoch auf dem Sektor der Öffentlichkeitsarbeit: „Ihr habt hier ein Naturparadies – aber das wissen noch zu wenig Leute.“
Hans Staar (Tölzer Kurier vom 21. April 2016)